17. Novem­ber 2018

CDU-Fraktion fordert Schulterschluss mit Naturschutzprojekt des Kreises Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling & Co

Regi­on. Nach­dem der Kreis­tag in sei­ner Sit­zung Ende Okto­ber das Pro­jekt „Arten­rei­che Wie­se“ auf den Weg gebracht hat, for­dert die CDU-Frak­­ti­on im Ver­bands­ge­mein­de­rat Broh­ltal, dass sich die Ver­bands­ge­mein­de Broh­ltal und ihre Gemein­den anschlie­ßen. Dies umfasst, dass sich Ver­bands­ge­mein­de Broh­ltal im Rah­men des Maß­nah­men­pa­kets „Arten­rei­che Wie­se ‑Lebens­raum für Bie­ne, Schmet­ter­ling &Co der VG Broh­ltal“ zum Ziel bekennt, eine arten­rei­che bie­­nen- und insek­ten­freund­li­che Ver­bands­ge­mein­de zu wer­den. Dar­über hin­aus wird gefor­dert, dass eine Lis­te geeig­ne­ter gemeind­li­cher Grund­stü­cke benannt wird, die hin­sicht­lich ihrer Bepflan­zung mit hei­mi­schen Blumen/ Stau­den, blü­hen­den Hecken oder Bäu­men schritt­wei­se zu „arten­rei­chen Wie­sen“ umge­stal­tet wer­den kön­nen. Die Ver­bands­ge­mein­de soll zudem Pri­vat­per­so­nen, Unter­neh­men, Ver­ei­ne oder Initia­ti­ven unter­stüt­zen, die auf ihren Grund­stücks­flä­chen eine bie­­nen- und insek­ten­freund­li­che Vege­ta­ti­on schaf­fen möch­ten. Dies kann ermög­licht wer­den durch Bera­tung, finan­zi­el­le Unter­stüt­zung und Hin­wei­se auf die kreis­ei­ge­nen För­der­pro­gram­me für das Ehren­amt zum Anle­gen von Blüh- und Streu­obst­wie­sen (För­de­rung Saat­gut, hoch­stäm­mi­ge Obst­bäu­me). Dadurch sol­len sie moti­viert wer­den, die natur­na­he Gestal­tung von Pri­vat­gär­ten, Klein­gär­ten, Bal­kon­be­pflan­zun­gen, Fas­­sa­­den- und Dach­be­grü­nun­gen arten­reich zu eta­blie­ren. Ein wei­te­rer Punkt des Maß­nah­men­pa­kets ist es, dass die Ver­bands­ge­mein­de auf ihren Flä­chen grund­sätz­lich auf die Anwen­dung bie­nen­schäd­li­cher Insek­ti­zi­de oder Pes­ti­zi­de ver­zich­tet. Bei künf­ti­gen Bau­maß­nah­men der Ver­bands­ge­mein­de soll bei der Grün­flä­chen­ge­stal­tung auf Bie­­nen- und Insek­ten­freund­lich­keit geach­tet wer­den. Flä­chen­nut­zungs­plä­ne für neue Bau­ge­bie­te sol­len künf­tig bie­­nen- und insek­ten­freund­li­che Grün­strei­fen vor­se­hen. Auch bei der Schaf­fung von Aus­gleichs­flä­chen müs­se das Pro­gramm nach Ansicht der CDU-Ver­­­band­s­­ge­­mein­­de­frak­­ti­on mit hoher Prio­ri­tät mit­ein­ge­plant wer­den. Das Maß­nah­men­pa­ket sieht zudem vor, die Orts­ge­mein­den bei ihren Pro­jek­ten für die natur­na­he Gestal­tung und Pfle­ge zu sen­si­bi­li­sie­ren. Dies gilt bei­spiels­wei­se inner­orts für das Anle­gen von Pflanz­bee­ten, Umfeld-Gestal­­tun­­gen von Dorfgemeinschafts‑, Feu­er­wehr­häu­sern, Sport­plät­zen etc., Stra­­ßen- und Wege­rän­der, Wirt­schafts­we­gen und Rasen­flä­chen. Das Anle­gen von Schot­ter­bee­ten ist zu ver­mei­den. Wich­tig ist die lang­fris­ti­ge und nach­hal­ti­ge Pfle­ge von Grün- und Streu­obst­flä­chen. Anlass für das Maß­nah­men­pa­ket und die Teil­nah­me am kreis­wei­ten Akti­ons- und För­der­pro­gramm sind besorg­nis­er­re­gen­de Zah­len: Laut dem „Bericht des Bun­des über Kennt­nis­stand, aktu­el­le For­schun­gen und Unter­su­chun­gen zum Insek­ten­ster­ben sowie des­sen Ursa­chen“ ist bei 45 Pro­zent der deut­schen Insek­ten­ar­ten der Bestand rück­läu­fig. 42 Pro­zent gel­ten sogar als bestands­ge­fähr­det. Die Land­wirt­schaft, der Wein­bau und letzt­end­lich die Ver­brau­cher sind auf die Bestäu­bungs­leis­tung der Insek­ten ange­wie­sen. Allein der volks­wirt­schaft­li­che Nut­zen durch Bie­nen beträgt jähr­lich zwei Mil­li­ar­den Euro in Deutschland.